Der Begriff Osteopathie kann aus dem griechischen Wort für "Knochen" und "Leiden" abgeleitet werden. Im europäischen Raum versteht man darunter befunderhebende und therapeutische Verfahren, die manuell - also mit bloßen Händen - ausgeführt werden.
Im deutschsprachigen Raum verstehen wir unter Osteopathie verschiedene Formen von Diagnose und Therapie reversibler Funktionsstörungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates.
Die Osteopathie orientiert sich bezüglich des Einsatzes entsprechender Verfahren an den Ergebnissen der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung in den Bereichen der Anatomie und der Neuropsychologie.
URSPRUNG UND GESCHICHTE
Die Osteopathie findet ihren Ursprung vor ca. 120 Jahren in den USA. Die Entwicklung der klassischen Schulmedizin durch Spezialisierung und der daraus resultierenden Symptombehandlung, entfernte sich immer mehr von einem ganzheitlichen Ansatz. Auf der Suche nach Alternativen entwickelte der Arzt Andrew T. Still (1828-1917) ein neues therapeutisches Konzept.
William G. Sutherland (1873-1954) als dessen Student, entwickelte das Konzept weiter und entdeckte den Cranio-Sacralen Rhythmus. Aus seinen Untersuchungen der Strukturen und Bewegungen im und am Schädel entstand eine neue Behandlungsform. Die Cranio-Sacrale Osteopathie.
Die jüngsten Bereiche der Osteopathie, die Behandlung der inneren Organe, wurde von Jean-Pierre Baral begründet, der seit mehr als 30 Jahren auf dem Gebiet mittels palpartorischem Ertasten, Radiographie, Ultraschall und Infrarotkamera forscht.
HINWEIS
Physiotherapeuten dürfen in der Regel nur auf Verordnung eines Arztes oder Heilpraktikers Osteopathie ausüben.
OSTEOPATHISCHE TECHNIKEN
Parietale Osteopathie
Die parietale Osteopathie beschäftigt sich mit der Untersuchung und Behandlung des Bewegungsapparates, wie Knochen, Bändern, Gelenken und Muskeln. Die Behandlung ist am ehesten mit der sogenannten "Manuellen Medizin", wie z. B. der Chiropraxis, vergleichbar. Neben den chiropraktischen Techniken bietet die Osteopathie jedoch viele Möglichkeiten der sanften Korrektur von Gelenkblockaden.
Viszerale Osteopathie
In der viszeralen Osteopathie werden die inneren Organe, die Lymphbahnen und das dazugehörige Bindegewebe behandelt. Dieser Bereich der Osteopathie wird aufgrund der neuen Erkenntnisse von den Beziehungen der Organe zum Bewegungsapparat immer wichtiger.
Cranio-Sacrale Osteopathie
Das Cranio-Sacrale System besteht aus dem Schädel, der Wirbelsäule und dem Becken, die das zentrale Nervensystem umgeben. Durch die Cranio-Sacrale Therapie können Störungen in diesen Bereichen ertastet und mit sanftem manuellen Kontakt wieder normalisiert werden.